Rohstoffe erstes Quartal 2019
Volle Kraft voraus
Luftaufnahme eines Öltankers auf offener See SHAAH SHAHIDH UNSPLASH
In seinem Kommentar zu den Rohstoffmärkten im ersten Quartal widmet sich Dr. David-Michael Lincke insbesondere dem Energiesektor, der sich fulminant erholte. Welche Faktoren für einen weiteren Aufschwung im Verlauf des Jahres führen erfahren Sie jetzt im Ausblick.
An den Rohstoffmärkten hat sich 2018 enttäuschend entwickelt. Rohstoffe sind ihrer Reputation nicht gerecht geworden, in der späten Expansionsphase des Konjunkturzyklus eine Outperformance zu erzielen und attraktive Renditen zu liefern. Verantwortlich dafür waren in erster Linie der Handelskonflikt sowie der starke US-Dollar.
Ausblick Rohstoffe
Wird der von den USA vom Zaun gebrochene Handelskonflikt beigelegt und kommt es nicht zu einem signifikanten Wachstumseinbruch in China und den Schwellenländern erwarten wir für Picard Angst Rohstofflösungen Gesamtrenditen von mehr als 10% für das laufende Jahr.
Es sprechen viele fundamentale Faktoren dafür, dass sich 2019 nach der fulminanten Erholung des ersten Quartals der Rohstoff-Aufschwung fortsetzt:
- Eine sich zwar abschwächende aber anhaltend robuste Weltwirtschaft mit einem erwarteten BIP-Wachstum deutlich jenseits von 3%
- Der angebotslimitierende Einfluss des Einbruchs der Kapitalausgaben und Investitionen in neue Förder- und Produktionskapazitäten über das vergangene Jahrzehnt
- Anziehende Kern-Inflation angesichts sich erschöpfender Reservekapazitäten und Beschäftigungswachstum
- Die sich abzeichnende allmählichen Abschwächung des US-Dollar, womit sich dieser zu einem Rückenwind für die Rohstoffnotierungen wandelt
Im Fokus: Energiemärkte
Die Aussicht auf US-Sanktionen gegen den Iran sorgten angesichts beschränkter Reserven noch Mitte 2018 für Befürchtungen, der Preis könnte auf über 100 USD pro Fass steigen. Die OPEC und Russland gaben ihre Produktionskürzungen auf, was dem Preisverfall auf 50 USD bis Ende Jahr befeuerte.
Die erneute Senkung der Förderquoten durch Russland und die OPEC sowie die US-Sanktionen gegen Venezuela leiteten die dramatische Erholung um mehr als 30% im ersten Quartal ein. Vor dem Hintergrund der getroffenen Massnahmen auf Produktionsseite und einem anhaltenden Wachstum der globalen Energienachfrage haben die globalen Erdölvorräte wieder zu schrumpfen begonnen.
Der Aufwärtstrend könnte sich im zweiten Quartal fortsetzen. Die OPEC hat die Neubeurteilung der Produktionskürzungen bis in den Juni vertagt. Es mehren sich Stimmen, die bereits jetzt eine Verlängerung befürworten. Dazu gehört auch Saudi-Arabien, das bereit zu sein scheint, die Verteidigung von Marktanteilen der Stabilisierung der Staatsfinanzen unterzuordnen. Die Ausnahmegenehmigungen für die US-Sanktionen gegen Iran lauf im Mai aus und eine Verlängerung erscheint fraglich.
Industriemetalle
Unter den Basismetallen sorgte Kupfer für Impulse angesichts anhaltend tiefer Lagerbestände und substantieller Produktionsausfälle bei Minen, was die Terminkurve erneut in Backwardation brachte. Besonders hohe Preisanstiege hatten jedoch Nickel und Zink zu verzeichnen angesichts sich eintrübender Aussichten auf eine rasche Angebotsexpansion und im Fall von Nickel die Rückkehr von Fantasie hinsichtlich des Nachfragepotentials aus der Elektrifizierung des individuellen Personenverkehrs. Generell bleibt bei vielen Basismetallen die Versorgungssituation angesichts anhaltend rückläufiger Lagerbestände angespannt, und für die nächsten Jahre werden grösstenteils Angebotsdefizite erwartet.
Edelmetalle
Edelmetalle hatten im Vorjahr unter einem exzessiven Mass an Anlegerpessimismus gelitten und erst zum Jahresende vor dem Hintergrund signifikant gestiegener Risikoaversion an den Finanzmärkten als sicherer Hafen in der Anlegergunst wieder zugelegt. Umso erstaunlicher ist es, dass etwa der Goldpreis trotz Rückkehr einer ausgeprägten Risikoneigung im ersten Quartal seine Zugewinne nicht nur verteidigen sondern zeitweise weiter ausbauen konnte. Massgeblich dazu beigetragen hat die Kehrtwende der Zentralbanken hinsichtlich ihrer Normalisierungsbemühungen. In der Folge sind die Realzinsen und damit die Opportunitätskosten für das Halten von Edelmetallen signifikant gesunken. Zusammen mit dem generellen Anstieg der Unsicherheit über die weiteren Aussichten für die Weltwirtschaft und an den Finanzmärkten spricht dies für einen fortgesetzten Anstieg des Preises und der Nachfrage nach Gold.
Agrarrohstoffe
Trotz des ausgeprägten Optimismus, welchen Marktteilnehmer in Bezug auf eine konstruktive Lösung des US-China-Handelskonflikts an den Tag legen, tendierten unter den Agrarrohstoffen insbesondere die Notierungen für Getreide, welche in den breiten Benchmarks durch US-Kontrakte repräsentiert werden, im ersten Quartal schwächer. Der anhaltende Kaufstreik Chinas gegenüber US-Agrargütern hat zu einem beträchtlichen Anschwellen der Vorräte insbesondere bei Soja beigetragen, und alternative Abnehmer treten angesichts der durch den starken US-Dollar bedingten mangelnden Export-Wettbewerbsfähigkeit nur zögerlich in die Lücke. Bis zu einer tatsächlichen gütlichen Beilegung des Handelskonflikts dürften US-Getreidenotierungen unter Druck bleiben.
All Commodity Tracker Plus
Anteilsklasse | ISIN | Währung | Performance 2019 YTD |
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A | CH0049136762 | USD | 3.54 % |
Ah | CH0049136812 | CHF hedged | 2.47 % |
Energy & Metals Fund
Anteilsklasse | ISIN | Währung | Performance 2019 YTD |
---|---|---|---|
A | CH0190273380 | USD | 12.24 % |
Ah | CH0190273414 | CHF hedged | 11.04 % |
Ae | CH0190273406 | EUR hedged | 10.97 % |
Systematic Commodity Alpha Fund
Anteilsklasse | ISIN | Währung | Performance 2019 YTD |
---|---|---|---|
A | CH0276703706 | USD | 1.28 % |
Ah | CH0276703730 | CHF hedged | 0.27 % |
Performance-Zeitraum: 01.01.19 bis 31.03.19