FY 2020 Ausblick & Kommentar
China als Zünglein an der Waage
Nach dem deprimierenden Abschluss des Vorjahres hätte wohl kaum ein Anleger erwartet, dass 2019 mit einer diametral entgegengesetzten Entwicklung aufwarten würde, die an den Aktienmärkten gar weltweit in einem der stärksten Jahre im historischen Vergleich münden dürfte. Umso erstaunlicher ist dieser Wandel, als die globalen makroökonomischen Aussichten keine vergleichbare Trendwende erfahren, sondern sich im Gegenteil weiter abgeschwächt haben.
Editorial
Nach dem deprimierenden Abschluss des Vorjahres hätte wohl kaum ein Anleger erwartet, dass 2019 mit einer diametral entgegengesetzten Entwicklung aufwarten würde, die an den Aktienmärkten gar weltweit in einem der stärksten Jahre im historischen Vergleich münden dürfte. Umso erstaunlicher ist dieser Wandel, als die globalen makroökonomischen Aussichten keine vergleichbare Trendwende erfahren, sondern sich im Gegenteil weiter abgeschwächt haben.
Die Lösung des Rätsels über diese Divergenz ist im erneuten Anschwellen der durch die Zentralbanken zur Verfügung gestellten Liquidität zu suchen. Dabei ist jedoch die Gefahr gross, dass sich der Effekt in einer vorübergehenden Ankurbelung der Finanzmärkte erschöpft. Zumal da anders als in früheren Phasen der Verlangsamung der Weltwirtschaft in 2015, 2011 und 2008 die Stimulierungsbemühungen Chinas hinter dem Rest der Welt zurückbleiben. Sollte dies das Erreichen struktureller Grenzen reflektieren, könnte sich China für die Aussichten der Weltwirtschaft im kommenden Jahr als das sprichwörtliche Zünglein an der Waage entpuppen.
Vor diesem Hintergrund bleiben wir in unserer Einschätzung der Aussichten für das kommende Jahr trotz und gerade wegen der aktuell zu beobachtenden Euphorie an den Märkten vorsichtig und defensiv. Denn Anzeichen für eine von vielen Seiten erwartete substantielle Wachstumserholung ähnlich dem Rebound des Jahres 2016 lassen sich diesmal nicht ausmachen. Der aktuelle Höhenflug an den Aktienmärkten wird von einer fortgesetzten Erosion der Fundamentaldaten begleitet, während die Zentralbanken ihr Pulver bereits grösstenteils verschossen haben, bevor sie überhaupt mit einem rezessiven Konjunkturumfeld konfrontiert sind.
Dr. David-Michael Lincke
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